Meldung vom 24.07.2024

Mit Speed über den Strelasund: Stralsund hat ein neues Hightech-Feuerlöschboot

Heute (24. Juli) konnte die Feuerwehr der Hansestadt Stralsund ein nagelneues Mehrzweckboot (MZB) in Empfang nehmen. Das neun Meter lange Aluminiumboot wurde im Hafen von den Kameraden der Stralsunder Feuerwehr gebührend begrüßt.

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Der Bootskörper aus Aluminium in Katamaranbauweise stammt von einem Hersteller aus Finnland. Eine Rostocker Werft hatte den Ausbau zum jetzigen Mehrzweckboot der Feuerwehr übernommen. Mit einer Länge von neun Metern, einer Breite von 2,7 Metern sowie einen Tiefgang von 40 Zentimetern ist es für den Einsatz in den Küstengewässern rund um Stralsund und Rügen bestens gerüstet. 

Es stellt im Vergleich zum alten MZB aus dem Jahr 2017 einen Quantensprung dar, sagt Ulf Dopichaj, verantwortlich für die Technik bei der Feuerwehr Stralsund: "Dieses Boot verdient den Namen Feuerwehr und wird dem Slogan "Retten, Löschen, Bergen, Schützen" gerecht. Mit der Ausstattung an Bord können wir Brände löschen und das jederzeit, egal ob Tag oder Nacht. Außerdem sind wir nun in der Lage, Menschen nicht nur an Land zu suchen, sondern auch am oder gegebenenfalls unter Wasser.“ 
Es ist das modernste Boot dieser Klasse an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern, betont Ulf Dopichaj.

Den Feuerwehrmännern ist es nun möglich, das Boot in einer wettergeschützten Vier-Mann-Kabine zu fahren. Zudem ist die Kabine bei Bedarf beheizbar und mit Atemluftanschlüssen versehen. In der Kabine befinden sich die Arbeitsplätze des Bootsführers und des Operators, der die feuerlöschtechnischen Einrichtungen, bei Personensuche die Wärmebildkamera sowie die Suchbeleuchtung bedient und den Bootsführer bei der Navigation unterstützt. Weiterhin verfügt das Boot über ein Breitbandradar für Nachteinsätze und bei schlechter Sicht, ein Automatisches Identifikations System (AIS), ein Seefunkgerät sowie über ein BOS-Funkgerät (nichtöffentlicher Behördenfunk). Für die Unterwassersuche wurden ein Sonar- und Echolotsystem installiert. 

Je nach Einsatzsituation wird das Boot von drei bis sechs Berufsfeuerwehrleuten mit Zusatzausbildung besetzt. Während eines Einsatzes können weitere maximal zehn Menschen auf das Boot aufgenommen werden.
Bei Brandbekämpfungseinsätzen ist es möglich, über einen Wasserwerfer mehr als 2.000 Liter pro Minute mit einer Reichweite von bis zu 70 Metern abzugeben. 

Hier zeigen Crew und Boot, was sie können!


Die insgesamt 400 PS starken Motoren ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 80 km/h und eine leistungsstarke technische Hilfe (z.B. beim Schleppen von Havaristen oder beim Auslegen von Ölsperren). Die Maschinen sind für den Schnellstart dauerhaft vorgeheizt. So verringert sich die Ausrückezeit im Alarmfall gegenüber dem alten, offenen MZB deutlich. 
Die Motoren können per GPS so gesteuert werden, dass das Boot seine Position beibehält. Das sorgt etwa bei einer Unterwassersuche der 17 Mann starken Tauchergruppe der Feuerwehr Stralsund für ideale Einsatzbedingungen.

Die Gesamtkosten für den Bau des Bootes betragen 445.000 Euro. Finanziert wurde das Mehrzweckboot aus dem städtischen Haushalt sowie mit 225.000 Euro aus einer Sonderbedarfszuweisung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Die Kameraden der Feuerwehr Stralsund vor dem modernsten Boot dieser Klasse an der Küste von M-V

In den kommenden acht Wochen wird die Feuerwehr Stralsund intensiv mit dem Boot trainieren, bis es am 1. Oktober offiziell in Dienst gestellt wird. Das bisherige MZB wird bis dahin noch im Einsatz sein und dann an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Stralsund übergeben.