Die Geschichte von Stralsund (Leichte Sprache)
Stralsund vor 800 Jahren
Im Jahr 1234 hat Stralsund das Stadt-Recht bekommen.
Das war vor etwa 800 Jahren.
Das Stadt-Recht hatte für Stralsund viele Vorteile.
Mit dem Stadt-Recht durfte Stralsund mehr selbst bestimmen.
Stralsund war schon damals eine wichtige Stadt.
Denn Stralsund war Mitglied in der Hanse.
Die Hanse war eine Gruppe von Kaufleuten aus Nord-Deutschland.
Die Kaufleute haben mit Waren gehandelt.
Waren sind zum Beispiel:
- Weizen
- Holz
- Fisch
- Wein und Bier
Die Kaufleute haben sich gegenseitig geholfen.
So konnten sie ihre Waren leichter in andere Länder verkaufen.
Zum Beispiel nach Russland.
Darum heißen viele Städte heute noch Hansestadt.
Zum Beispiel:
- Hansestadt Stralsund
- Hansestadt Rostock
- Hansestadt Hamburg
Die Hanse war sehr wichtig für Stralsund.
Stralsund hat mit anderen Städten und Ländern gehandelt.
Darum hatte Stralsund viel Macht und Geld.
Stralsund vor 500 Jahren
Im Jahr 1525 war die Reformation.
Das war vor etwa 500 Jahren.
Reformation heißt:
etwas soll neu und besser werden.
Damals hat Martin Luther gesagt:
In der katholischen Kirche ist vieles falsch.
Die katholische Kirche muss besser werden.
Viele Menschen fanden das auch.
Aber andere Menschen fanden das nicht gut.
Darum hat sich die Kirche geteilt.
Seitdem gibt es zwei christliche Kirchen:
- die katholische Kirche
- die evangelische Kirche
Viele Menschen in Stralsund fanden:
Martin Luther hat recht.
Darum sind die meisten Menschen in Stralsund in der evangelischen Kirche.
Stralsund vor 400 Jahren
Wussten Sie, dass Stralsund nicht immer deutsch war?
Stralsund gehörte fast 200 Jahre lang zu Schweden.
Das war gut für Stralsund.
Die Schweden haben auf die Stadt aufgepasst.
Aber darum gab es auch viele Kriege.
Viele Häuser in Stralsund sind kaputt gegangen.
Stralsund vor 300 Jahren
Bis zum Jahr 1815 gehörte Stralsund noch zu Schweden.
Dann wurde Stralsund wieder deutsch.
Zu der Zeit haben die Menschen überall auf der Welt neue Maschinen erfunden.
Zum Beispiel die Eisenbahn.
Nach ein paar Jahren gab es die neuen Maschinen auch in Stralsund.
Seit dem Jahr 1863 können Menschen mit der Eisenbahn auch nach Stralsund fahren.
Stralsund vor 100 Jahren
Stralsund ist langsam immer größer geworden.
Und immer mehr Menschen haben in Stralsund gewohnt.
Aber damals ging es nicht allen Menschen gut.
Viele Menschen hatten keine Arbeit.
Viele Menschen hatten nicht genug Geld zum Leben.
Es gab oft Streit zwischen den Menschen.
Die Menschen hatten verschiedene Meinungen darüber, wie sie zusammenleben sollten.
Stralsund wurde damals ein Militär-Standort.
Das heißt:
In Stralsund waren viele Soldaten.
Die Waffen und Geräte von den Soldaten waren auch in Stralsund.
Zu der Zeit war Adolf Hitler
der Kanzler von Deutschland.
Adolf Hitler hat gesagt:
Die Juden sind schuld daran,
dass es einigen Menschen schlecht geht.
Das war eine Lüge.
Aber viele Menschen haben Hitler geglaubt.
Deshalb haben die Menschen die Juden verfolgt.
Juden sind Menschen,
die an die Religion Judentum glauben.
Die Juden in Stralsund wurden auch verfolgt.
Die Juden mussten ihre Häuser verlassen.
Und die Juden wurden in Lager gebracht.
Dort mussten die Juden hart arbeiten.
Und die Deutschen haben viele Juden ermordet.
Im Jahr 1939 hat der Zweite Weltkrieg angefangen.
Im Jahr 1944 gab es einen Bomben-Angriff auf Stralsund.
Die Bomben haben Teile von Stralsund zerstört.
Im Jahr 1945 war wieder Frieden.
Russische Soldaten kamen nach Stralsund.
Die russischen Soldaten waren die neuen Chefs in Stralsund.
Stralsund vor 70 Jahren
Deutschland war vom Jahr 1949 bis zum Jahr 1990 geteilt.
Das heißt: Es gab 2 deutsche Staaten.
Das waren die deutschen Staaten:
- die Bundesrepublik Deutschland im Westen
- die DDR im Osten.
DDR ist kurz für Deutsche Demokratische Republik.
Stralsund war ein Teil von der DDR.
In dieser Zeit waren in Stralsund immer noch viele Soldaten.
Und Stralsund wurde eine wichtige Stadt für den Schiff-Bau.
Viele Menschen konnten in Stralsund Arbeit finden:
Darum sind mehr Menschen nach Stralsund gezogen.
Stralsund wurde immer größer.
Für die vielen Menschen gab es neue Stadt-Teile.
Aber der alte Teil von Stralsund ging immer mehr kaputt.
Stralsund vor 30 Jahren
Viele Menschen in der DDR waren nicht zufrieden.
In der DDR gab es viele Probleme.
Zum Beispiel:
- Die Menschen durften nicht alles sagen, was sie wollten.
- Die Menschen konnten nicht alles kaufen, was sie brauchten.
- Die Menschen durften nur mit Erlaubnis in andere Länder fahren.
Im Jahr 1989 haben viele Menschen gesagt:
Die DDR soll anders werden.
Viele Menschen haben auch gesagt:
Die 2 deutschen Staaten sollen wieder zusammengehören.
Im Jahr 1990 wurden die 2 deutschen Staaten wieder zu einem Land.
Das nennt man auch: Die Wende.
Seitdem ist Stralsund in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Menschen im Osten und im Westen konnten wieder zusammen sein.
Aber nicht alles war gut:
Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren.
Viele Menschen sind vom Osten in den Westen gezogen.
Darum ist Stralsund wieder kleiner geworden.
Stralsund heute
Nach der Wende haben einige Menschen gesagt:
Die alten Häuser in Stralsund sollen weg.
Aber andere Menschen haben gesagt:
Die alten Häuser sollen bleiben.
Die Menschen haben dann die Häuser renoviert.
Heute ist die Altstadt in Stralsund wieder schön.
Und die alten Häuser sind so wichtig, dass sie besonderen Schutz bekommen.
Darum sind die Häuser auf einer Liste.
Die Liste nennt man: UNESCO-Welterbe.
Auf der Liste sind nur besonders wichtige Häuser und Städte.
Illustrationen: © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers