Knöterich – Wüterich! Stralsund sagt dem Japanischen Staudenknöterich den Kampf an
Mit der Chemie-Keule, permanent mit Schafen oder Ziegen beweiden oder mit einer Elektrolanze jede einzelne Pflanze „grillen“: Es gibt viele Methoden, um dem invasiven Japanischen Staudenknöterich zu Leibe zu rücken. Die Abteilung Forsten der Hansestadt Stralsund wählt ein deutlich einfacheres Mittel: Sie stiehlt dem Gewächs ganz einfach die Sonne!
Vor wenigen Tagen haben die Forst-Leute hunderte Haselsträucher und Flatterulmen in Devin auf rund 2.000 m² Fläche gepflanzt, um so der Plage Herr zu werden. Denn: Wenn die Pflanzen aufwachsen, wird ihr dichtes Blätterdach den Boden verschatten. So wird dem Japanischen Staudenknöterich das notwendige Licht genommen.
Wie der Japanische Staudenknöterich in die Naturlandschaft Devin eingewandert ist, kann Thomas Struwe, Abteilungsleiter Forsten im Amt für stadtwirtschaftliche Dienste nur vermuten. Er geht davon aus, dass Unbekannte die stark wuchernde Pflanze dort einfach entsorgt haben und es Jahre dauern wird, bis der Knöterich zurückgedrängt ist. Bis dahin werden immer wieder Pflegemaßnahmen nötig, Hartnäckigkeit und Geduld sind gefragt.
Bodenvorbereitung für die Pflanzungen gegen den Knöterich
Der Japanische Staudenknöterich ist eine Neophyte (eine eingewanderte Pflanze), die sich rasant ausbreitet. Bei idealen Bedingungen wächst dieser Knöterich bis zu 30 cm am Tag. Sein rund zwei (!) Meter tief reichendes Wurzelgeflecht ist so stark, dass es Mauern durchdringen und beschädigen kann. Der Japanische Knöterich bildet derart große und dichte Bestände, die alles andere verdrängen. Im frühen 19ten Jahrhundert als schnell wachsende Schmuckpflanze nach Deutschland eingeführt, schadet sie der heimischen Natur. Im Garten erlaubt, fordert hingegen das Bundesnaturschutzgesetz, die Ausbreitung von invasiven Arten in der freien Natur zu verhindern.
Japanischer Knöterich_Foto privat