Jetzt ist eines der berühmtesten und wichtigsten Denkmale der Hansestadt Stralsund auf seinen Sockel zurückgekehrt: Lambert Steinwich.
??? absaetzeOben[1]/titel ???
Seit Mitte Oktober vergangenen Jahres wurde es behutsam und mit allen Mitteln der Kunst in der Werkstatt eines Fachmanns restauriert.
Am 28. März wurde es wieder an seinem Platz aufgestellt, so dass Lambert Steinwich dann über den Frankenteich in Richtung Altstadt schauen kann.
Sowohl die Bronzeskulptur als auch die Schrifttafel wurden gereinigt und konserviert. Zu den Arbeiten gehörte auch, dass Löcher und Verbindungsnähte geschlossen wurden. Da der Sockel des Denkmals bereits 2022 restauriert wurde, sind dort keine Arbeiten notwendig gewesen.
Die Gesamtkosten für die Stadt belaufen sich für die Restaurierung auf 23.500 Euro.

Noch eingerüstet, aber den Blick schon fest auf die Altstadt gerichtet: Lambert-Steinwich-Denkmal ist zurück.
Das Denkmal war in Gedenken an den früheren Bürgermeister errichtet worden. Es ehrt Lambert Steinwich (1571–1629) für die Abwehr der Belagerung Stralsunds im Jahre 1628 durch Wallenstein. Das Denkmal wurde im Jahr 1904 errichtet und geht auf den Bildhauer Wilhelm Jacobi zurück.
Das zweite bedeutende Denkmal in Stralsunder in dieser Größenordnung ist das von Ferdinand von Schill. Das wurde bereits vor einiger Zeit restauriert.
FAKTEN ZUM DENKMAL |
TECHNISCHE DATEN Standort: Parkanlage Wulflamufer; Straße Wulflamufer, ggü. Hausnummer 15-18, 18439 Stralsund Höhe der Skulptur mit Plinthe: 2,70m x 1,30m Plinthe: 0,745 x 0,745m Material von Skulptur und Plinthe: Bronzeguss Werktechnik: Aus mehren Gussteilen mit Stiften und Dornen zusammengesetzte Skulptur. Bildhauer: 1904 von Wilhelm Jacobi (1863 - nach 1921); Guss: Bildgießerei Lauchhammer (1904)
Höhe des Sockels: 2,17 m, Breite des Sockels: 1,45 m Material der Werksteine: Muschelkalk Material des Kerns: Beton
|
ENTSTEHUNGSGESCHICHTE Das Steinwich-Denkmal in Stralsund ist 1904 in Gedenken an den ehemaligen Bürgermeister errichtet worden, der im Jahre 1628 die erfolgreiche Verteidigung der Stadt gegen die Truppen Wallensteins organisiert hatte. Es besteht aus einem mit Natursteinen verkleidetem Sockel und einer überlebensgroßen Figur, die Lambert Steinwich im Ornat des Bürgermeisters darstellt. Er ist in einem stilisierten Pelzmantel mit einem Mühlradkragen um den Hals dargestellt. In der linken Hand hält er vor der Brust eine Schriftrolle mit Siegel, der rechte Arm ist nach unten ausgestreckt, die Hand zur Faust geschlossen und leicht abgewinkelt. Der rechte Fuß ist nach vorn gesetzt, daneben befinden sich stilisierte Holzstaken, die mit Seilen zum Rund gebunden sind, eventuell handelt es sich um eine Darstellung der Konstruktion der Verteidigungsanlagen.
Die Gestaltung des Denkmals geht auf den Bildhauer Wilhelm Jacobi zurück. Gegossen wurde es in der Bildgießerei Lauchhammer im Jahr 1904. An der Frontseite des Sockels befindet sich eine Gedenktafel, die aus einem Rahmen und einer dahinter geklemmten Platte besteht und mit vier Schrauben befestigt ist. Folgende Inschrift befindet sich auf der Tafel: „Bürgermeister Lambert Steinwich zur Erinnerung an die ruhmvolle Verteidigung Stralsunds gegen Wallenstein im Jahre 1628“. Die Skulptur mit angegossener Plinthe (Fußplatte) wurde mit Stiften aus Einzelteilen zu einem Ganzen gefügt. Der sich nach oben verjüngende Sockel besteht aus einem Betonkern und ist mit Werksteinen in einer Höhe von ca. 20 cm aus Muschelkalk verkleidet. Die Skulptur ist mit der Plinthe fest verbunden. Im Inneren der Plinthe befindet sich keine Befestigung. Die Skulptur steht aufgrund ihres eigenen Gewichtes auf dem Sockel und dem Fugenmaterial.
Ursprünglich stand das Denkmal auf dem Alten Markt in Stralsund und wurde im Jahre 1938 an seinen jetzigen Ort versetzt. Im Jahre 1944 stürzte die Skulptur in Folge der Druckwelle einer Fliegerbombe vom Sockel und steckte kopfüber im Erdreich.
|
Zustand vor Restaurierung Die Bronzeskulptur wies eine sehr inhomogene Oberfläche auf. Insgesamt zeigte die Skulptur die typischen Alterungsspuren von freibewitterten Bronzen mit einer ausgeprägten schwarz-grünen Patina. Zusätzlich, aufgrund der salzhaltigen Luft, befanden sich auf der Oberfläche teilweise Chloridablagerungen. Insgesamt hatte die Skulptur eine relativ raue Oberfläche. Die Fugennaht in der Mitte der Skulptur war nicht mehr formschlüssig, sondern leicht verschoben. Dies ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den Sturz der Skulptur im II. Weltkrieg zurückzuführen. Zusätzlich wies gerade die Rückseite zahlreiche Verformungen auf, die ebenfalls auf den Sturz vom Sockel zurückzuführen sind. Auf dem linken Schuh befand sich ein Loch.
|
Restaurierung Die Skulptur wurde im Zuge denkmalgerecht so gereinigt und konserviert, dass ein gepflegter Gesamteindruck entsteht. Es wird ein Zustand angestrebt, bei dem die intendierte Ästhetik der Arbeit wieder sichtbarer wird und Spuren der Alterung erhalten bleiben. Die chloridbelasteten Bereiche wurden gereinigt und so weit wie möglich neutralisiert. Die Auflagerungen wurden ausgedünnt, schwarze Krusten reduziert, verdichtet und geglättet, die Chloridablagerungen entfernt. Die Verschmutzungen innerhalb der Grün-Patina wurden vorsichtig so entfernt, dass diese Grün-Patina erhalten bleibt. Löcher in der Oberfläche und offene Fügenähte wurden geschlossen.
Die Schrifttafel wurde demontiert und die Oberflächen von Rahmen und Tafel analog der Figur bearbeitet. Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Tafel wieder mit Sicherungsschrauben angebracht.
|