Barockesel des Stralsunder Zoo reisen in die Sommerfrische
Sommerzeit ist Reisezeit. Das gilt auch für die stattliche Eselherde des Stralsunder Zoos. Eine fünfköpfige Junggesellengruppe um den Leithengst Sudan ist ab sofort in Sachen Landschaftspflege unterwegs.
In einer Jahreszeit, in der es in unserer Region üppig wächst und gedeiht, muss man auf der einen Seite dafür Sorge tragen, dass in Trockenbiotopen das Grün nicht überhand nimmt. Auf der anderen Seite ist frischgrüner, eiweißreicher Aufwuchs für die aus den Steppen stammenden Esel ein Futter, das auf die Verdauung schlägt. Aus diesem Grund muss der Zoo Stralsund die Futterversorgung seiner Esel genau managen. Entweder die Esel werden in Gehege gestellt, in denen die Mitarbeiter des Zoos die Nahrungsaufnahme unter Kontrolle haben oder man findet Weiden, die Trockenrasen ausbilden. Eine solche ist die Kiesgrube Gersdin. Diese wurde von der Stiftung Umwelt- und Naturschutz Mecklenburg-Vorpommern erworben, um hier seltenen und geschützten Pflanzenkulturen wie der Heide-Nelke, dem Sand-Thymian oder der Gewöhnlichen Golddistel eine Chance einzuräumen, in unserer Kulturlandschaft zu gedeihen. Sudan und seine Gefährten unterstützen die ganzjährig dort lebende Herde von Soayschafen, das konkurrenzstarke Landreitgras in Schach zu halten. Die Esel werden in der Gersdiner Kiesgrube solange als Landschaftspfleger wirken, bis auch das Waldschilf in seine Schranken verwiesen wurde.
Die Besucher des Zoo Stralsund müssen bei ihrem Besuch aber nicht auf die markanten weißen Esel mit blauen Augen verzichten. Die Stutenherde befindet sich weiterhin an ihrem angestammten Platz im Eingangsbereich des Zoos. Das Management der Jungtiere und deren Aufzucht möchten die Zoo-Tierpfleger immer im Auge behalten.