Unternehmensbesuch des Oberbürgermeisters: 236 Segel für ein Haus
NATB - hinter dieser Abkürzung verbirgt sich der Firmenname Nimz Akustik-Trockenbau. Oberbürgermeister Alexander Badrow machte sich in dieser Woche vor Ort ein Bild davon, welche bautechnischen Möglichkeiten eine gute Akustik bereichern und wie das mit Trockenbau zusammenpasst.
Beim Gang über das Firmengelände am Langendorfer Berg hat man zunächst nicht unbedingt den Eindruck, bei einer Baufirma zu sein, sondern - mit Blick in die Hallen - eher in einem Baumarkt. Akkurat liegen in den Regalen die verschiedensten Baustoffe, Materialien und Maschinen, die auf den Baustellen in Vorpommern von den 40 Mitarbeitern und sechs Azubis benötigt werden.
Firmenchef Mario Nimz erklärt die Philosophie dahinter: "Unsere Mitarbeiter sind unser kostbarstes Gut. Das heißt, wir tun alles, damit sie auf den Baustellen keinen Zeitverlust haben durch Dinge, die vorher erledigt werden können. Dazu gehört, dass man nicht erst zum Baumarkt fahren muss, um Material einzukaufen, sondern, dass es schon da ist.“
2004 gegründet und seit 2008 mit Firmensitz am Langendorfer Berg, hat das Unternehmen inzwischen bereits eine ganze Menge akustische und trockenbauliche Spuren hinterlassen. Dazu gehören in Stralsund der Innenausbau des ehemaligen Lazaretts am Neuen Markt, die Kronlastadie, "eines der anspruchsvollsten Objekte", so Nimz. Hinzu kamen auch große Objekte, wie das Hanseklinikum und das Krankenhaus West, die Hochschule Stralsund, und außerhalb der Stadtgrenze das Kreiskrankenhaus in Demmin, die Altstadtschule in Bergen auf Rügen, das Friedrich-Löffler-Institut auf der Insel Riems oder auch der Marstall in Putbus.
Aktuell steht eine Großbaustelle in Greifswald auf dem Zettel - die frühere Innere Medizin der Universität Greifswald. Das sind in Anbetracht der Raumgrößen enorme Akustik- und Trockenbauausmaße. "Dass hier 236 Akustik-Segel montiert werden, ist schon eine gewaltige Dimension", schwärmt Nimz von der Baustelle.
Akustik-Segel oder -wände sind immer dann nötig, wenn der Schall insbesondere durch das Sprechen gedämpft werden soll, damit die Geräuschkulisse minimiert wird. Deshalb ist NATB "Stammgast" in Kitas und Schulen und weiteren öffentlichen Bauten mit viel Publikum. Zeitweilig gab es auch weit entfernte Baustellen. "Aber das haben wir wieder bleiben lassen", sagt Nimz, für den ein familienfreundliches Arbeitsklima sehr wichtig ist.
Ein weiterer Baustein der NATB-Firmenphilosophie ist die Pflege der Kundenbeziehungen. Wichtig ist Mario Nimz, dass es „immer ein gutes Miteinander gibt". Heißt, gerade jetzt, wo die Preise für Baustoffe "durch die Decke gehen", so der Geschäftsführer, "müssen wir schauen, dass wir Lösungen zum Nutzen für beide finden".
Als Fazit seines Besuchs und mit Blick auf die künftige Entwicklung der Hansestadt sagt Oberbürgermeister Alexander Badrow: "Gerade in den nächsten Jahren wird die Arbeit für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe in Stralsund nicht weniger, sondern mehr. Denn wir haben viel vor. Ich nenne hier den Stadtteil Andershof, in dem perspektivisch zusätzliche 2.500 Einwohner in fünf neuen Wohngebieten in Ein- und Mehrfamilienhäusern leben werden. Auch im Westen der Stadt wachsen weitere Wohngebiete, z. B. in Freienlande. Dazu kommt die Entwicklung unserer Volkswerft und die Entstehung eines völlig neuen Stadtteils entlang der Kaikante zwischen Ozeaneum und Rügenbrücke. Viel Arbeit für uns alle, auf die ich mich schon freue."