Schützenbastion bald wieder als historisches Denkmal zu erkennen
Bisher versiegelt und zugewachsen
Die Schützenbastion ist wohl die historische Verteidigungsanlage in Stralsund, die in den zurückliegenden Jahrhunderten am meisten verändert wurde. Überbaut mit Straßen und einem Parkplatz ist kaum noch zu erkennen, dass es sich um einen Teil des denkmalgeschützten Bastionengürtels handelt.
Um die Form wieder sichtbar zu machen und auch in Vorbereitung der Neugestaltung haben die „Mitarbeiter in Grün“ in den vergangenen Tagen Sträucher und Bäume entfernt. „Die Arbeiten sind rechtzeitig und weit vor Brutbeginn abgeschlossen, sodass den geplanten Bauarbeiten auf der Schützenbastion nichts im Wege steht“, sagt Thomas Struwe, Abteilungsleiter Forsten im Amt für stadtwirtschaftliche Dienste.
Verknüpfung zum Vorhaben "Stadtraum Neuer Markt"
Die Arbeiten auf der Bastion sind eng verknüpft mit dem Projekt „Stadtraum Neuer Markt“. Mit der zurückliegenden Bürgerbeteiligung wurde deutlich, dass sich die Stralsunderinnen und Stralsunder einen autofreien Platz wünschen. Damit der Neue Markt zur Fußgängerzone werden kann, müssen die Stellplätze für Autos verlagert werden. Die Bürgerschaft hatte sich für die Schützenbastion als Alternative ausgesprochen. Der Beschluss unterstreicht die Strategie der Hansestadt, Parkplätze rings um die Altstadt anzuordnen.
Im Jahr 2019 haben Architekten in einem Wettbewerb ihre Ideen zur Gestaltung der Schützenbastion eingereicht. Im Ergebnis entsteht nun eine Parkanlage, die sowohl die Bedürfnisse der Parkplatzsuchenden im Blick hat, als auch derjenigen, die Erholung im Grünen suchen. Das ehemalige Busbahnhofsgelände wird dazu an vielen Stellen von Asphalt und Beton befreit, um eine öffentliche Grünfläche mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Sichtachsen zur Altstadt und den umliegenden Teichen werden dabei wiederhergestellt. „Auf der rund 13.000 m² großen Fläche soll außerdem ein Skatepark entstehen“, sagt Sebastian Hahn vom Amt für Planung und Bau. Und er betont: „Der Prozess ist mit dem Denkmalschutz und der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt.“
Bauarbeiten starten voraussichtlich noch 2025
Geplant ist, die Arbeiten zum Umbau noch in diesem Jahr auszuschreiben und wenn möglich auch zu beginnen. Im Herbst werden zudem neue Bäume auf der Schützenbastion gepflanzt, ebenso am sogenannten Bananenweg.
„Nach und nach sollen alle Bastionen der Wallanlage wieder deutlich sichtbarer hergestellt werden“, betont Hahn. Abgeschlossen sind die Arbeiten etwa an der Katharinen- oder Küterbastion. Seit einiger Zeit wird schon an der Mühlenbastion gearbeitet. Auch die Weingartenbastion und die Blauturmbastion sollen für die Stralsunderinnen und Stralsunder als Teil der historischen Wallanlage besser erlebbar sein.